Manche mögen allein beim Anblick von Dermarollern schon zusammenzucken, für viele ist Microneedling jedoch zur Zeit DER globale Trend unter Beauty-Profis und Influencern schlechthin. Wie so vieles aus dem kosmetischen Bereich, kommt auch das Microneedling aus den USA. Es verspricht eine Verbesserung der Hautstruktur bei Narben, Falten und sogar Cellulite. Youngerland hat für Sie den neuen Trend genauer unter die Lupe genommen: Wie genau funktionieren die kleinen Nadelroller und wie wendet man sie auch zu Hause korrekt an?
Dermaroller: Was genau ist das?
Ein Dermaroller ist ein kleiner Roller für die Haut, auf dem hunderte, winziger Nadeln sitzen. Sie bestehen aus chirurgischem Stahl und haben eine Länge zwischen 0,2 bis 1,5 Millimeter, je nach Körperregionen. Die kurzen Nadeln werden dabei für das Gesicht eingesetzt, der Körper wird mit den längeren Nadeln abgerollt. Dermaroller für den Heimgebrauch dringen nicht so tief in die Haut ein, wie Profi-Geräte die von Dermatologen in der Praxis verwendet werden. Dennoch können beide bei regelmäßiger Anwendung eine positive Wirkung auf die Haut haben.
Wie genau funktioniert Microneedling?
Die Anwendung eines Dermarollers ist denkbar unkompliziert: Mit leichtem Druck werden die mikroskopisch feinen Nadeln diagonal, vertikal und horizontal über die Haut gerollt. Die dabei entstehenden minimalen Verletzungen der Haut regen in der Folge die körpereigene Neubildung von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure an. Eine erhöhte Elastizität und Festigkeit der Haut sind die erfreulichen Resultate, die denen der Wundheilung ähneln. Wer den Dermaroller regelmäßig – etwa zwei- bis drei Mal pro Woche anwendet, darf sich also mit einer langfristigen Erneuerung der oberen Hautschicht rechnen.
Überzeugende Ant-Aging Effekte
Falten können effektiv gemindert werden und Poren werden deutlich verkleinert.
Am besten eignet sich die Anwendung übrigens als Abschluss der abendlichen Beauty-Routine vor dem Schlafengehen. Auf diese Weise hat die Haut über Nacht genügend Zeit, sich über Nacht zu erholen und eventuelle Rötungen abzubauen.
Ergebnisse sieht man bereits nach der ersten Behandlung. Egal, ob man das Microneedling zu Hause anwendet oder sich für eine Profi-Behandlung beim Arzt entscheidet. Letztere sollte am besten alle sechs bis acht Wochen stattfinden.
Optimale Aufnahme von Pflegeseren mit Hyaluronsäure
Um den Effekt von Microneedling zu verstärken, empfiehlt es sich Hautpflegeprodukte wie Seren mit Hyaluronsäure direkt nach der Behandlung aufzutragen. Die Inhaltsstoffe können zu diesem Zeitpunkt bis zu 90 Prozent besser von der Haut aufgenommen werden und eine wesentlich stärkere Wirkung entfalten. M1 Select bietet hierfür beispielsweise ein komplettes Needling-Set, das neben einem Dermaroller auch zwei passende Seren (Hyaluron & Antioxidantien) und einen Sanitizer enthält.
Ist Microneedling schmerzhaft?
Die Frage, die viele wohl in erster Linie umtreibt, wenn es um Microneedling geht: Tut es weh? Eine klare Antwort gibt es darauf nicht, denn das individuelle Schmerzempfinden ist immer subjektiv. Fakt ist jedoch, dass man bei der richtigen Anwendung aber keine wirklichen Schmerzen spürt, da Dermaroller für Endverbraucher nur die oberste Hautschicht perforieren, in der keine Nervenzellen sitzen. Auf Einstiche in diesen höheren Schichten reagieren wir entsprechend weniger empfindlich. Ganz im Gegensatz zu Profi-Treatments beim Beauty-Doc, bzw. Dermatologen. Vor medizinischen Microneedlings wird die Haut mit einer Creme lokal betäubt, Schmerzen werden somit effektiv minimiert.
Microneedling für´s Home-Spa: So benutzen sie den Dermaroller
Wer den Dermaroller zu Hause anwenden und dabei bestmögliche Ergebnisse erzielen möchte, sollte vier Schritte bei der Anwendung befolgen.
1. Vorbereitung
Oberstes Gebot vor der Anwendung des Dermarollers: Desinfektion! Da die Nadeln in die Haut eindringen und dafür natürlich keimfrei sein müssen, ist absolute Hygiene besonders wichtig. Zur Desinfektion eignen sich Sanitizer Sprays oder handelsüblicher Alkohol aus der Apotheke. Nach der Desinfektion des Rollers wird auch die Haut gründlich gereinigt. Lotionen oder Gels eignen sich hier am besten. Peelings sollten vermieden werden, da sie die Haut im Vorfeld der Behandlung nur unnötig reizen. Wer mag kann anschließend noch ein Serum mit Vitamin-C in die Haut einarbeiten.
2. Behandlung
Es empfiehlt sich das Gesicht in vier Bereiche aufzuteilen und diese nacheinander „abzuarbeiten“. Den Dermaroller dazu mit sanftem Druck über die Haut rollen. Guter Indikator für die richtige Anwendung: Das Gefühl sollte niemals als extrem unngenehm empfunden werden. Gerollt wird abwechselnd horizontal, vertikal und diagonal – von außen nach innen beginnen. Pro Gesichtspartie kann der Vorgang bis zu zehn Mal wiederholt werden. Keine Angst: Leichte Rötungen während der Anwendung sind normal und belegen, dass die Behandlung funktioniert.
3. Anschluss-Pflege
Wer kein Serum vor dem Dermarolling aufgetragen hat, pflegt die Haut am besten danach mit einer feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Gesichtscreme. Die Haut ist nun optimal darauf vorbereitet, um die Wirkstoffe der Produkte aufzunehmen.
4. Desinfektion zum Abschluss
Den Dermaroller unter fließendem Wasser abwaschen und auf einem Handtuch komplett trocknen lassen. Abschließend den Dermaroller erneut mit einem Desinfektionsspray besprühen.
Profi-Needling beim Dermatologen: So funktioniert´s
Experten-Interview mit Kirsten Schmick von M1 Med Beauty
Kirsten Schmick: Mit einer Nadellänge von 0,5 mm erreicht man bereits die Lederhaut (Dermis), in der die Kollagenherstellung erfolgt, hat aber noch ein geringeres Risiko für stärkere (Ein-)Blutungen und ein geringeres Infektionsrisiko als bei längeren Nadeln und entsprechend tieferen Verletzungen der Haut. Auch ist die Nadellänge von 0,5 mm gut für den Gebrauch zu Hause ohne große Vorbereitungen und „Ausfallzeiten (Downtime)“ geeignet. Dermaroller mit einer Nadellänge von 0,2 mm sind gut für eine Erneuerung der äußeren Hautschicht wie ein leichtes Peeling geeignet. Alternativ kann aber auch eine Nadellänge von 0,5 mm verwendet und die Haut mit weniger Druck behandelt werden. Somit lassen sich die Eindringtiefen manuell auf das gewünschte Behandlungsziel anpassen. Bei einer längeren Nadel (ab 0,75 mm) steigt die Schmerzhaftigkeit der Behandlung, sodass oft eine oberflächliche Betäubung nötig ist.
Grundsätzlich ist die Nadellänge von 0,5 mm für alle Hauttypen geeignet. Je nach Verträglichkeit empfehle ich aber, die Behandlung zunächst nur mit leichtem Druck auf die Haut zu beginnen und langsam zu steigern.
Eine Dermaroller-Behandlung klingt deutlich schmerzhafter, als sie tatsächlich ist. Der Dermaroller reizt durch das Eindringen der kleinen Nadeln die Haut. Richtige Schmerzen sind bei 0,5 mm nicht zu erwarten, aber ein Brennen, schwaches Piksen oder leichtes Gefühl des Wundseins kann auftreten.
Nach der Behandlung sind die behandelten Bereiche durch eine Anregung der Durchblutung meistens gerötet und die Haut entwickelt eine leichte Schwellung, wodurch sie schon gleich praller und frischer aussieht. Diese Reaktion ist als Wärmeentwicklung, leichtes Spannen und leichte Berührungsempfindlichkeit wahrnehmbar. Nach einer Behandlung sollten zudem alle Hygieneregeln beachtet werden, da es durch die Verletzung der schützenden Hautbarriere leichter zu einer Infektion kommen kann. Weiter sollte man besonders Kontakt mit UV-Licht meiden und regelmäßig einen hohen UV-Schutz verwenden, da gereizte Haut zu Bildung von vermehrten Hautfarbpartikeln neigt, was je nach Veranlagung schnell zur Entstehung von braunen, scheckigen Flecken führen kann.
Der Dermaroller ermöglicht es Wirkstoffen, tiefer in die Haut einzudringen und dort ihre Wirkung zu entfalten. Aber ein tieferes Eindringen bedeutet auch einen intensiveren Kontakt mit unserem Immunsystem, was zur Entwicklung von allergischen Reaktionen führen kann. Daher ist es wichtig, bei der Kombination mit Pflegeprodukten darauf zu achten, dass diese möglichst wenig Zusätze wie Konservierungsmittel, Emulgatoren und Duftstoffe enthalten bzw. Inhaltsstoffe, die kein starkes allergenes Potential und eine hohe Verträglichkeit nicht nur auf sondern auch in der Haut haben. Hier empfiehlt es sich, das PURE Hyaluron-Serum nicht nur nach dem Microneedling zu verwenden, sondern mit dem Dermaroller einzuarbeiten, um die Wirksamkeit noch zu steigern.
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil unseres Körpers und kann somit keine direkten allergischen Reaktionen auslösen. Nach der Anwendung sollte das SHIELD Serum aufgetragen werden, es enthält antientzündliche Bestandteile, sorgt für eine schnellere Erholung der Hautbarriere und hinterlässt einen tollen Glow-Effekt. Für eine gezielte Porenverfeinerung bietet sich alternativ das SMOOTH Serum an.
Ein Dermaroller fördert die Regeneration bzw. Verjüngung der Haut durch die Anregung der Kollagensynthese, dadurch kommt es zu einem Straffungseffekt in der oberen Hautschicht und zu einer Verbesserung von kleinen Knitterfältchen, besonders in Kombination mit geeigneten Seren wie das PURE Hyaluron-Serum, das durch das Mikroneedling tiefere Hautschichten erreicht und dort durch die Fähigkeit des Hyalurons Wasser zu binden zu einer leichten Auffüllung der ganz feinen, oberflächlichen Falten führt. Zudem kann besonders in der UV-Licht-armen Zeit (Spätherbst, Winter und frühes Frühjahr) durch Behandlungen mit dem Dermaroller eine schnellere Reduktion von „Altersflecken“ erzeugt werden.
Vollere Lippen gefällig? Auch das kann der Dermaroller!
Ein ebenfalls vom Microneedling profitierender Bereich des Gesichtes sind die Lippen: Ihr Volumen lässt sich mit einer Kombination aus Microneedling und anschließendem Boosting-Serum beeindruckend vergrößern. Die Effekte halten über Stunden, bei regelmäßiger Anwendung auch auf Dauer. Das Produkt-Set von dem die Rede ist, nennt sich Secret-Lips und es handelt sich hierbei um ein 2-teiliges Lip Boosting System (Roller & Booster-Serum), das die Kollagen-Produktion & Hautregeneration ankurbelt. Der Lip Boosting Roller durchdringt mit 540 Präzisionsnadeln, in der Länge von 0,5 mm, völlig schmerzfrei die erste Hautschicht. Das Set eignet sich sowohl für bereits unterspritzte als auch für unbehandelte Lippen. Patentierte Wirkstoffe, wie Volulip®, bauen das Lippenvolumen nachhaltig auf & garantieren einen Langzeiteffekt.
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